Der Berger des Pyrénées ist ein Gebrauchshund!

Viele schwärmen für den Pyrenäen-Schäferhund, weil er klein, ausdrucksvoll, listig und unverfälscht aussieht und auch ist. Jedoch, egal welche Rasse, man sollte stets über den Ursprung und Verwendungszweck nachdenken.

Der Pyrenäen-Schäfer ist ein vielseitiger Hütehund, der vornehmlich Schafe, aber auch Grossvieh, Pferde, Schweine und Geflügel lenkt. Er arbeitet dabei sowohl unter Kontrolle (z.B. Einpferchen, Sortieren, Weidewechsel, Führen auf der Strasse) als auch selbständig (z.B. Vieh auf grosse Distanz abholen, Alleinhüten). Als Hütehund absolviert er problemlos zwischen 40 und 60 km täglich und viel mehr noch beim Führen der Wanderherden.

Der Berger des Pyrénées besitzt ein gutes Mass Wachsamkeit, Schutztrieb und Eigentumssinn. Selbstverständlich muss ein Hund seiner Grösse, der 100 kg schwere Widder und mächtige Stiere zur Vernunft bringen soll und dabei nahe bei den Tieren arbeitet, über Mut, Schneid und gute Zähne verfügen. Wendigkeit, Sprungkraft und grosse Ausdauer - körperlich und psychisch - sind ebenfalls bemerkenswert.

So ist es von vornherein klar, dass ein solcher Hund in hohem Masse Bewegung und Beschäftigung braucht. Lebt der Hund nicht auf einem Hof, wo er den ganzen Tag seinem Meister folgt und ihm behilflich sein kann, braucht ein Pyrenäen-Schäferhund zwei Stunden Spaziergang täglich (ca. 10 km) aber kein gemütliches Gehen mit angeleintem Hund! Der Berger soll sich frei bewegen können; dabei entfernt er sich kaum. Oft umtrabt er den Meister und schaut ihn fragend an. So muss immer wieder für Unterhaltung gesorgt werden: Spiel, Geschicklichkeitsübungen, kurzes Gehorsamtraining oder absichtliches Verlieren eines Gegenstandes, der vom Hund gesucht wird. Müde wird ein Berger des Pyrénées nur, wenn sein Gehirn mitarbeitet! Diese Rasse entfaltet sich erst voll, wenn sie mit dem Meister arbeiten kann.

Zuerst wegen seiner eher kleinen Statur belächelt, findet der Berger des Pyrénées immer häufiger Verwendung als Katastrophen(Trümmer)suchhund, Gebirgsflächensuchhund und Lawinenhund oder als Wasserrettungshund.

In allen Disziplinen zeichnet er sich durch hohe Ausdauer, gute Führigkeit und Wetterfestigkeit aus. Sein Arbeitswille ist hervorragend und mit seiner grossen Sprungkraft und Behendigkeit überwindet er alle Hindernisse.

Katastrophenhund

Katastrophenhunde, auch Trümmersuchhunde genannt, werden ausgebildet und verwendet um unter Trümmern oder Geröll verschüttete Personen zu orten, damit sie von der Suchmannschaft gerettet werden können. Trotz Lärm von Baumaschinen, Verwesungs- und Brandgerüche, Müll oder auch Esswaren arbeiten diese Hunde stets konzentiert und unterscheiden dabei oft zwischen noch lebenden und bereits toten Verschütteten. Training und Einsätze werden von der Redog organisiert.

Hütehund

Dieser vielseitige, lernbegierige Hund mit viel Ausdauer und Wetterfestigkeit ist in jahrhunderte alter Tradition zum Hütehund geformt worden. Er erklimmt steile Berghänge und springt leichtfüssig über Felsen und Zäune um die Schafe zu hüten und zu treiben. Oft überragen ihn seine Schafe dabei deutlich an Körpergrösse.
Seine Aufmerksamkeit und Intelligenz ist bei den Schäfern beliebt. Seine Treibmethode ist optimal auf das gebirgige Terrain angepasst und damit eine ganz andere als sie die Hütehunde, welche in der Ebene im offenen Gelände hüten, zeigen.

Flächensuchhund

Flächensuchhunde werden eingesetzt, um verirrte oder vermisste Wanderer im Gelände zu suchen und zu finden. Weil sich die Suche oft über mehrere Stunden ausdehnt, müssen die Hunde über einen sehr starken Suchwillen verfügen. Das Mensch-Hund-Team muss wetterfest und von guter Kondition sein. Zudem wird alpines Können von Hund und Hundeführer verlangt, weil das abzusuchende Gelände oft sehr unwegsam und steil ist. Training und Einsätze werden von der Redog und der Alpinen Rettung Schweiz ARS organisiert.