Geschichte und Rassenwandel

Der kleinste der französischen Hütehunde stammt von der französischen Seite der Pyrenäen. Oft wird der Berger des Pyrénées (Pyrenäen-Schäferhund) mit dem grossen, weissen Chien de montagne des Pyrénées (Pyrenäen-Berghund) verwechselt. Dabei handelt es sich um verschiedene Rassen, die ergänzende Aufgaben ausüben: Der kleine, flinke, wendige Hütehund, als unentbehrlicher Helfer des Hirten, treibt und lenkt die Schafe; der mächtige Herdenschutzhund hingegen hält vor allem in der Nacht selbständig Wache und wehrt Angreifer ab. Diese Arbeitsteilung ist mancherorts bekannt, z.B. auch auf der Südseite der Pyrenäen (Gos d'Atura und Mastin del Pireneo).

Der Herdenschutzhund besteht seit langer Zeit, vermutlich seit es Herden gibt. Das Bedürfnis nach einem leichteren, führigen Treiber, der die Herde zwischen den bestellten Feldern leitet und als "lebendiger Zaun" funktioniert, entstand erst viel später. Die meisten modernen Schäferhunderassen sind erst im 17.-18. Jahrhundert aufgetaucht, als die Bodenbewirtschaftung intensive Formen annahm.

Möglicherweise ist aber der Pyrenäen-Schäferhund älter, da die Alpwirtschaft andere Ansprüche stellt als die Viehhaltung in der Ebene. Die Rasse des Berger des Pyrénées wurde während des 1. Weltkrieges erst richtig bekannt. Zu Tausenden wurden diese schnellen, ausdauernden Hunde als Melde- und Sanitätshunde ausgebildet und all zu oft in den Tod geschickt. Trotz dieses Desasters überlebte die Rasse und wurde in den zwanziger Jahren offiziell anerkannt.